
Girl Unmoored
Autor/in:
Jennifer Gooch Hummer
Verlag:
Carlsen
Themen:
Aids, Familie, Freundschaft, Tod
Reihe:
-
Seiten: 352
Preis: 17,90 €, Hardcover
ISBN: 9783551583178
Erscheinungsdatum: 22.07.2014
Die Handlung
Die Schule ist fast vorbei, der Sommer naht und Apron muss nicht nur den Tod ihrer Mutter verarbeiten, sondern sich auch mit ihrer neuen Familiensituation arrangieren. Die neue Freundin ihres Vaters, die Apron nur M nennt, ist schwanger und ins Haus eingezogen. Apron versucht ihrem Vater klar zu machen, dass M sie nicht leiden kann, stößt dabei aber auf taube Ohren und ihre beste Freundin will auch nichts mehr von ihr wissen. Glücklicherweise lernt Apron Mike und Chad kennen, die einen Blumenladen betreiben und die Hilfe des Mädchens gut gebrauchen können, den Chad ist todkrank und hat nicht mehr lange zu leben.
Das war gut
Was aus dem Klappentext nicht hervorgeht: die Geschichte spielt 1985! Ich dachte erst, dass es sich um eine Handlung in der Gegenwart handelt, aber so bekam die Freundschaft zwischen Apron, Mike und Chad nochmal einen ganz anderen Stellenwert, das fand ich sehr interessant. Insgesamt passt das Buch für mich auch super in dieses Jahr, da es Aids in den 80ern nach den Filmen Dallas Buyers Club und The Normal Heart nochmal aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachtet, wenn auch nur als Nebenhandlung und aus den Augen einer 13-jährigen.
Mike und Chad sind keine wandelnden Klischees. Sie wohnen zusammen und sie lieben sich, aber das bekommt man nicht ständig durch irgendwelche Schwulen-Klischees verbraten, sondern sie werden als ganz normale und sehr sympathische Menschen dargestellt. Leider auch heute immer noch nicht selbstverständlich.
Das hat mir nicht gefallen
Ich fand es schade, dass Aprons Familiensituation so klischeehaft dargestellt wird. Die böse Stiefmutter, der desinteressierte Vater, der seiner Tochter kein Wort glaubt…das hat man alles schon viele Male so gelesen. Besonders M scheint keine anderen Eigenschaften als die der besagten bösen Stiefmutter zu besitzen. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht.
Es wird eine Affäre von Aprons verstorbener Mutter angedeutet, die dann aber weder Einfluss auf den Rest der Geschichte hat noch näher thematisiert wird. Dann hätte man das auch gleich weglassen können.
Und daraus folgt
Es geht um Sommer, den Tod, Aids, verlorene und gewonnene Freundschaften, neue Familienverhältnisse, Blumen und das Erwachsenwerden. Klingt nach einer hoffnungslos überfrachteten Geschichte, ist aber genau die richtige Mischung. Am Ende habe ich ein, zwei Tränchen verdrückt und Apron alles Gute gewünscht. Es sei ihr gegönnt.